Damit Heimkinder nicht zu Systemsprengern werden

Hüfingen: Skaten zur Integration

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Skateboard oder BMX fahren: Für Leon bedeutet das Selbstbewusstsein zu gewinnen und auch Freunde außerhalb des Heims zu finden. Doch die Anlage ist marode und ständig geschlossen.

Leon auf dem Skate-Gelände (Foto: Herzenssache)

Für den 11-jährigen Leon war die Jugend bis jetzt nicht sehr leicht. In den Mariahof ist er gekommen, weil er schon im Kindesalter geklaut, gelogen und Sachen zerstört hat – mit gerade mal sieben Jahren. Seitdem er aber hier ist, hat sein Leben eine gute Wendung bekommen. Für Leon liegt das auch an der Skateanlage, wo er auch mit dem BMX-Rad trainieren und Grenzen austesten kann: „Ich möchte am liebsten jeden Tag BMX-Rad auf der Half-Pipe fahren”, sagt Leon. „Leider ist diese schon an manchen Ecken kaputt. Andere sagen, sie ist einfach Schrott”. Doch wenn die Anlage ganz geschlossen wird, entfällt für Leon mehr als nur ein Trainingsort…

Jugendliche auf Skate-Anlage (Foto: Herzenssache)

Skaten als Chance zur Integration

Denn Skaten kann weitaus mehr fördern, als nur Geschicklichkeit und Selbstvertrauen. Der Mariahof in Hüfingen sieht in der Skatanlage vor allem einen Ort der Integration. Wie wichtig genau diese für Heim- und Pflegekindern ist, hat der mehrfach prämierte Film „Systemsprenger“ im letzten Jahr eindrücklich aufgezeigt. Herzenssache möchte helfen und den Neubau der Skateanlage finanzieren. Zukünftig sollen auf dem Mariahof dann nicht nur über sechzig Heimkinder trainieren, sondern auch die Jugendlichen aus der Stadt. So können Vorurteile spielerisch abgebaut und Berührungsängste überwunden werden.

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Herzenssache