
Matteo ist ein sogenanntes Extremfrühchen. Er kam in der 24. Schwangerschaftswoche zur Welt. In seinen ersten Lebensmonaten ist er auf Geräte und Hilfe von Fachleuten im Klinikum Stuttgart angewiesen.
Zu der Extremsituation kam hinzu, dass Matteos Mutter, wie so viele Frühchen-Mamas, am Anfang nicht stillen konnte. Die Milch blieb durch die verfrühte Geburt aus. Sie wurde gefragt, ob sie mit Spendermilch einverstanden wäre und sich sofort dafür entschieden.
Langsam kommt Matteo zu Kräften und hat schon rund 500 Gramm zugenommen, erzählt seine Mutter stolz. Etwas Zeit müssen Matteo und seine Familie sich jedoch noch gedulden, bis es nach Hause geht: „Ich hoff jetzt mal, dass wir an Weihnachten dann zu dritt daheim sind mit Matteo."

Frühgeburt und Stillen - sensible Themen
Oft verbringen die Kleinen viele ihrer ersten Lebenswochen auf der Intensivstation, da ihre Organe noch nicht vollständig ausgereift sind (Förderkreis Neonatologie für das frühgeborene und kranke neugeborene Kind e.V.). Um Frühchen und ihren Eltern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen, will der Förderkreis Neonatologie in Stuttgart zusammen mit Herzenssache eine Frauenmilchbank im Olgahospital einrichten. Denn, was die Frühchen neben einer intensiven medizinischen Betreuung brauchen, ist nicht nur die Liebe ihrer Eltern sondern auch Muttermilch. Gerade bei Frühchen kann Muttermilch helfen und das Risiko verringern, zB an einer Darmentzündung zu sterben (GEO).
Doch nicht immer hat die frischgebackene Mutter zur Geburt auch genügend eigene Milch, die sie ihrem Baby geben kann.
Genau hier soll die Frauenmilchbank helfen, die von Herzenssache mit der Finanzierung einer Personalstelle gefördert werden soll.
Durch die Frauenmilchbank sollen die Frühgeborenen Muttermilch von anderen Frühchen-Müttern erhalten, die schon Milch haben. Hat die Milchproduktion bei einer Frau einmal eingesetzt, ist dies meist für das eigene Kind zu viel, weshalb die restliche Milch ganz einfach an andere Babys abgegeben werden kann. So entsteht ein Kreislauf, der die Sorgen um das Kind und den Druck auf die Mutter verringern kann.