
Bereits mit 15 landet Maximilian das erste Mal im Arrest, doch das hält ihn nicht von weiteren Straftaten ab. Als mit 19 der Haftbefehl kommt, begibt er sich auf eine zweijährige Flucht durch Europa, in ständiger Angst, entdeckt zu werden. Sein Leben: eine Einbahnstraße. Als er schließlich verhaftet wird, folgen zehn Jahre Knast. Viel Zeit zum Nachdenken, über verlorene Jahre, den Abschied von seinem geliebten Hund und die Scham darüber, seiner Familie jahrelang Schmerz und Sorge zugemutet zu haben. Erst mit über 30 Jahren lernt Maximilian was es heißt, erwachsen zu werden.
Jugendliche in ihrer Lebenswelt erreichen
Nach seiner Entlassung ändert Maximilian sein Leben und veröffentlicht einen Roman zum Thema Kriminalität. 2019 gründet er den Verein SichtWaisen zur Kriminalitäts-, Gewalt- und Drogenprävention. Wenn er heute gefragt wird, warum er selbst abgerutscht ist, dann erzählt er, dass vor allem Vorbilder fehlten. Er konnte sich mit niemandem identifizieren, der nicht aus der „Szene“ war. Deshalb engagiert er sich heute selbst als Coach und Mentor für jugendliche Intensivstraftäter und möchte mit Hilfe von Herzenssache 30 weitere Mentoren ausbilden. Wichtige Voraussetzung ist die klare Entscheidung der Jugendlichen, ihrem Leben eine Wendung geben zu wollen.
Vom Intensivstraftäter zum ersten Influencer für Kriminalprävention
Der SWR begleitet die Arbeit von Maximilian Pollux und den "SichtWaisen" von Beginn an und berichtet regelmäßig im Fernsehen, Hörfunk und in Social Media. Mit knapp 200.000 Abonnent:innen seines Youtube-Kanals ist Maximilian Pollux der erste Influencer seines Genres.