Deine Geschichte, deine Zukunft

Tagebuch schreiben mit LOTTE

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Im Herzenssache-Projekt der ChangeWriters setzen sich sozial benachteiligte Jugendliche mit ihrer Lebensgeschichte auseinander. Unsere Botschafterin LOTTE war vor Ort, um den Kids ganz persönlich Mut zu machen.

LOTTE beim Tagebuch-Workshop der ChangeWriters (Foto: Gerd Ruoß)

Damit Jugendliche mit schwierigen Lebensläufen selbstbewusst und positiv in ihre Zukunft blicken, greift der Verein ChangeWriters e.V. auf ein ganz besonderes Utensil zurück: Das Tagebuch.

Künstlerin und Herzenssache-Botschafterin LOTTE verarbeitet ihre Erlebnisse schon seit vielen Jahren mithilfe eines Tagebuchs. Oftmals werden daraus auch eigene Songs. Doch nicht allen fällt es leicht, ihre Gefühle auf Knopfdruck niederzuschreiben. Daher haben die ChangeWriters verschiedene Methoden parat, die dabei helfen, sich Schritt für Schritt zu öffnen. Beispielsweise eine Emoji-Wand, an der die Kids direkt zu Beginn ihre Stimmung aufzeigen können - ganz ohne sprechen zu müssen. Oder das Linienspiel, bei dem eine Behauptung vorgetragen wird und diejenigen vortreten können, auf die diese Behauptung zutrifft.

LOTTE hat sich an allen Methoden beteiligt. Und konnte dadurch direkt spüren, wie die Gruppe immer näher zusammenwächst.

Am Anfang waren es ein paar softe Fragen und irgendwann wurde das krasser, beispielsweise: `Ich wurde schon einmal von einer Person geschlagen, die älter ist als ich.´ Und die Kids haben sich danach von sich aus darüber ausgetauscht, was das bedeutet. Das war für mich super hart und gleichzeitig fand ich es sehr bewundernswert, wie offen damit umgegangen wurde. Obwohl es eigentlich nur ein Spiel war, hat das bei ganz vielen von uns die Mauern durchbrochen.

LOTTE und zwei Jungs zeigen ihre Stimmungslage mithilfe einer Emoji-Wand. (Foto: Tanja Backherms)
An der Emoji-Wand können LOTTE und die Kids zeigen, wie sie sich gerade fühlen. Bild in Detailansicht öffnen
LOTTE und die Kids müssen gemeinsam eine Murmel transportieren. (Foto: Gerd Ruoß)
Bei einigen Methoden ist auch Teamwork gefragt. So erkennen die Jugendlichen, dass sie mit ihren Ängsten und Zielen nicht allein sind. Bild in Detailansicht öffnen
LOTTE nimmt sich ein Polaroid-Foto zum Einkleben in ihr Tagebuch. (Foto: Gerd Ruoß)
Einfach drauf losschreiben, Polaroid-Fotos dazwischen kleben oder Fragestellungen zur Hilfe nehmen - das eigene Tagebuch kann jeder genau so gestalten, wie er möchte. Bild in Detailansicht öffnen

Positiver Blick in die eigene Zukunft

Am Ende teilt auch LOTTE einen ganz persönlichen Moment mit den Schüler:innen. Ihren Song Auf das, was da noch kommt mit Max Giesinger habe sie in einer Zeit geschrieben, in der sie viel über ihr eigenes Leben nachgedacht hat - aber eigentlich voller Vorfreude in die Zukunft blicken wollte.

Und auch die Kids trauen sich im Laufe des Tages, über ihre eigene Zukunft nachzudenken. Die eigene Autowerkstatt besitzen, immer nah bei der eigenen Familie sein, Profi-Boxer werden - die Wünsche sind so vielfältig, wie die Jugendlichen selbst.

Noch nichts hat mich so bewegt wie das heute. [...] Jede Schülerin, jeder Schüler durfte einfach genau so sein, wie er oder sie gerade war. Ich glaube, dass das richtig Leben verändern kann.

Bei den ChangeWriters und in ihrem persönlichen Tagebuch finden die Kids nun einen sicheren Ort, an dem sie ihre Sorgen und Wünsche mitteilen können. Wie sie ihr Buch gestalten und ob sie beispielsweise eine Lehrperson mit den Inhalten vertraut machen, bleibt ihnen vollkommen selbst überlassen. Das Tagebuch hat zwei wesentliche Vorteile: Es ist sowohl Therapeut als auch Tresor.

Alles, was ich ins Tagebuch packe, ist erst mal von mir weg und da drin. Und das macht's ein bisschen leichter. Da muss man nur das Buch tragen und nicht das ganze Gewicht auf dem Herzen.

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AUTOR/IN
Herzenssache